Was bei Vielen zunächst nur eine Irritation hervorruft, zieht nicht selten Anspannung oder gar Panik nach sich- Was soll ich tun? Wie war das nochmal mit der stabilen Seitenlage? Wie lange war mein letzter Erste Hilfe Kurs her? Gerade Letzteres stellt ein großes Problem dar, wie auch Michael Basten weiß, der zusammen mit den Jugendlichen der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach am 26.07. den Erste Hilfe Kurs leitete: „Im Durchschnitt liegen zwischen den besuchten Kursen 30 Jahre. Da verwundert es nicht, dass die Leute Hemmungen haben, zu helfen. Sie denken, sie machen etwas falsch.“ Dabei wäre unterlassene Hilfeleitung der gröbste Fehler überhaupt. Seine Kenntnisse in Erster Hilfe aufzufrischen, baut eben diese Unsicherheiten und Hemmungen ab.
Für junge Menschen, die einen Führerschein erwerben wollen, ist der Nachweis eines Erste Hilfe Kurses Pflicht. Für viele ist es der erste Berührungspunkt mit diesem Thema überhaupt. Es war dem Jugendparlament der VG Traben-Trarbach ein Anliegen, diese wichtigen Maßnahmen noch einmal präsenter zu machen, dafür zu sensibilisieren. Deswegen sind auch in den Grundschulen weitere kleine Exkurse in Erster Hilfe geplant. Denn je früher man weiß, was zu tun ist, umso sicherer wird man im Umgang damit.
Inhaltlich ging es direkt in die Vollen mit dem theoretischen Anteil. Es wurden die häufigsten akuten Krankheitsbilder anhand von Beschreibungen besprochen, sowie die entsprechenden Interventionen. Danach folgte das Anlegen von Verbänden und eine kleine Warenkunde in die verschiedenen Verbandsmaterialien. Da konnten bereits schon erste Berührungsängste abgebaut werden.
Wirklich sportlich wurde es dann natürlich bei der bekannten Herzdruckmassage. Neben der (Re-)Aktivierung des bewusstlosen Menschen kamen auch die Kreisläufe der Jugendlichen richtig in Schwung. „Eine notwendig lang durchgeführte Herzdruckmassage über gegebenenfalls Stunden ist wirklich körperlich anstrengend und herausfordernd. Damit man eine Idee davon bekommt, wie anstrengend das Ganze sein kann, lassen wir die Kursteilnehmenden immer mindestens zehn Minuten am Stück pumpen. In der Realität ist es meist weitaus mehr, bis die Rettungskräfte vor Ort sein können.“, spricht Basten, der schon viele Jahre Erfahrungen im Rettungsdienst gesammelt hat. „Es lohnt sich immer, zu helfen. Man kann nichts falsch machen, außer man macht gar nichts. Viel schlimmer ist es, wenn die Mitmenschen nicht helfen, sondern einfach drumherum stehen und Videos oder Fotos machen und das über Socialmedia verbreiten. Ich delegiere dann Aufgaben, damit sie sich nützlich machen oder verschwinden. Man kann sich im Notfall nicht auch noch mit diesen Schaulustigen beschäftigen, sondern muss sich auf die hilfsbedürftige Person konzentrieren.“
Am Ende des Kurses waren alle Beteiligten nicht nur ein gutes Stück klüger, sondern auch selbstsicherer. Das Jugendparlament bedankt sich beim DRK für die gelungene Kooperation und ist sich sicher, dass es weiterhin eine Zusammenarbeit geben wird.
Verfasserin: Isabell Michl (Jugendpflegerin)