Gedenkveranstaltung Ukraine 

„365 Tage russischer Überfall auf die Ukraine“


Eingeladen hatte die ukrainische Community mit Unterstützung durch Stadtbürgermeister Patrice Langer und Bürgermeister Marcus Heintel.

Gekommen sind über 150 deutsche und ukrainische Gäste – der Saal war bis auf den letzten (Steh-) Platz gefüllt.

An dieser Stelle des Beitages sieht man die versammelten Gäste, die zu dem Vortrag erschienen sind, und leise zuhören.

Ergriffene Gäste


Die Moderatorinnen Anja Aladieva aus Kramatorsk (ukrainisch) und Julia Gülhan aus Odessa (deutsch) eröffneten die Gedenkveranstaltung mit der ukrainischen Nationalhymne – live begleitet durch die ebenfalls aus Odessa stammende Opernsängerin Katarina Dashtan.

Auf das Grußwort des Gastgebers, Patrice Langer, krankheitsbedingt verlesen durch den 2. Beigeordneten Hajo Weinmann, folgte eine sehr persönliche Video-Grußbotschaft von Bürgermeister Marcus Heintel und seiner russischstämmigen Frau Irina. Auch der ev. Pfarrer Henrich fand bewegende Worte, denen sich sein katholischer Amtskollege, Pater Jijo, anschloss.

In einer beeindruckenden Video-Collage wurde den Gästen die Schönheit und Vielfalt dieses großen, für viele unbekannten Landes vorgestellt; jäh unterbrochen von Bildern der schrecklichen Ereignisse seit dem 24. Februar 2022, die die Ukraine für immer in ein VORHER und NACHHER teilten. Dazu trugen zwei Kinder ein anrührendes Gedicht vor.

Nataliya Kulinich aus Kramatorsk in der Donezk-Region fand die Kraft und den Mut, ihr sehr persönliches Schicksal zu schildern. Mit welcher Brutalität ihre glückliche Familie bereits in den ersten Tagen des Überfalls in eine schreckliche Tragödie gerissen wurde, indem gnadenlose russische Soldaten ihre Söhne, ihre Schwiegertochter und den 3 ½-jährigen Enkel in einem mit weißer Flagge gekennzeichneten Fahrzeug zunächst passieren ließen, um sie dann hinterhältig mit einem Granatwerfer in die Luft zu sprengen. Dabei wurde ihr jüngster Sohn aus dem Auto geschleudert und konnte sich schwer verletzt und unter ständigem Beschuss durch ein Minenfeld in einen unbesetzten Teil der Stadt Charkiw retten.
An Zynismus kaum zu überbieten, ließen die russischen Besatzer trotz „Lösegeldzahlung“ die drei Leichen ihrer Angehörigen zwei Wochen lang auf der Straße liegen! Erst nach der Rückeroberung konnten sie bestattet werden.

Zum Schluss appellierte Nataliya Kulinich an das sichtlich betroffene Publikum, die Weltgemeinschaft solle Kenntnis erlangen von den tausenden Fällen systematischer, brutaler Gräueltaten der russischen Invasoren in der Ukraine, um die Verantwortlichen für diese Kriegsverbrechen hart zur Rechenschaft zu ziehen!

Nach einer Schweigeminute verteilten Kinder in den ukrainischen Farben selbstbemalte „Engel der Erinnerung“ zum Gedenken an die ukrainischen Opfer dieses Angriffskrieges im Publikum.

Mit persönlichen Bildern im Hintergrund berichteten die ukrainischen Flüchtlingsfrauen von ihrem Jahr in der Eifel-Mosel-Region. Allein im Bereich Wittlich/Bernkastel/Traben-Trarbach leben heute ca. 2.000 ukrainische Vertriebene unter uns.

Dank der spontanen und immer noch anhaltenden herzlichen Unterstützung durch zahlreiche Menschen, Behörden und Organisationen in allen Lebensbereichen sind die ukrainischen Familien nun angekommen in ihrer neuen, für viele – aber nicht alle – vorübergehenden Heimat. Dafür bedankt sich die ukrainische Community ganz herzlich!

Diese Veranstaltung und die große Resonanz bei allen Beteiligten und Gästen zeigen, dass die Integration auf einem sehr guten Weg ist, die fachlichen Kompetenzen der zumeist sehr gut ausgebildeten Frauen den Mittelstand in der Region stärken können und die kulturellen Besonderheiten zur Bereicherung unseres Lebens beitragen!

Zum Abschluss gab das traditionelle ukrainische Lied „Kalina“, das inzwischen zur inoffiziellen Hymne wurde, Hoffnung für die Zukunft der Ukraine.

An dieser Stelle des Beitrages, sieht man ein Gruppenbild was gemacht wurde. Darauf sind viele der Ukrainer*innnen, die da waren zu sehen.

Gruppenbild