Liebe Seniorinnen und Senioren, liebe Pflegende in den Altenheimen und zu Hause,
auch wenn der Sommer dieses Jahr etwas zu wünschen übriglässt und wir von wirklich heißen Temperaturen noch verschont wurden, so sollten wir dennoch darauf gefasst sein, dass sich das schnell ändern kann und wir von eine Hitzewelle „besucht“ werden.
Viele Menschen der älteren Jahrgänge haben nicht gelernt oder vergessen ausreichend zu trinken, was schwerwiegende gesundheitliche Nachteile mit sich bringen kann
z.B. Verwirrtheit, Bluthochdruck oder zu niedrigen Blutdruck, Herzrasen, Schwindel, Sturzgefahr, Hitzestau bis zum Hitzschlag, Fieber!!
Um das zu verhindern, sollten folgende Maßnahmen getroffen werden:
- Sonnenhüte bei Spaziergängen; Aufenthalt im Schatten
- Aktivitäten in den Vormittag oder Spätnachmittag/Abend verlegen, Mittags Ruhepausen in möglichst kühlen Räumen
- weite luftdurchlässige Kleidung tragen bzw. darauf achten, dass Jahreszeiten nicht verwechselt werden!
- wirklich einmal ein Trinkprotokoll anlegen und für jedes Glas Wasser/Tee/Schorle in einem normalen Wasserglas einen Strich machen! Bei ca. 8-10 Strichen wäre das Soll für einen Tag erreicht (ohne Kaffee!)
- oder sich ein großes Glas mit 0,5l Fassungsvermögen 3-4x/Tag füllen und trinken, dann verliert man nicht so schnell den Überblick
- alternativ kocht man sich in einem 1l Gefäß einen leckeren Tee (Kräuter-, Früchte-, aromatisierter Tee), lässt ihn abkühlen und trinkt bis zum Mittag 1 Kanne, und bis zum Abend erneut ½ oder 1 Kanne, evtl. verfeinert mit Zitronenmelisse, Gurke, Ingwer o.ä.
- wer nicht so viel (Kaltes) trinken möchte, kann täglich 1-2 Tassen gekörnte Brühe trinken, dadurch wird auch der Salzverlust durch´s Schwitzen ausgeglichen. Außerdem trinken viele Senioren und auch Demenzkranke lieber warme Getränke (Erziehung)
- auch nicht alkoholische Biere/ Weinschorlen werden gerne zwischendurch genommen, bes. zum Abend hin
- wenn das Trinken eher abgelehnt oder vergessen wird: gerne zu gemeinsamen Trinkrunden einladen, evtl. mit einem gemeinsamen Trinklied von früher und „Zuprosten“
- außerdem sind viele Obst- und Gemüsesorten wasserhaltig, die als Snack zwischendurch oder als Nachtisch gereicht werden können z.B. Melone, Weintrauben, Erdbeeren, Gurken, Zuccini u.a.
- würzen Sie das Essen gut, sodass ein herzhafter Geschmack entsteht und das Durstgefühl gefördert wird
- bringen Sie kühle Desserts auf den Tisch: Fruchteis, Wackelpeter, (Natur-)Joghurt mit Obst
- wer nachts nicht gerne zur Toilette geht, sollte seine Trinkmenge bis ca. 18.00 Uhr erreicht haben!
Denken Sie daran, dass dünnes Wasser besser durch einen Schlauch mit weniger Druck fließt, als (Rüben-)Sirup mit erheblich mehr Druck, so ist das auch mit unserem Blut!
Ihr Körper und Ihre Gesundheit sowie Ihr Wohlbefinden werden es Ihnen danken!
Achtung: auch viele Medikamente verhalten sich bei Hitze anders, durch die vermehrte Durchblutung wird evtl. mehr Wirkstoff von einem Pflaster abgegeben, bei verringerter Flüssigkeitsaufnahme wird ein dadurch bedingter niedriger Blutdruck mit Blutdruckmedikamenten noch niedriger, durch „Wassertabletten“ plus ungenügender Flüssigkeitszufuhr wird dem Körper noch mehr Flüssigkeit entzogen und dadurch gefährdet!
Bei all diesen Dingen und der empfohlenen Trinkmenge sollten Sie unbedingt den fachkundigen Rat Ihres Arztes oder Apothekers einholen!
Dann können Sie einen unbeschwerten Sommer mit all seinen schönen Seiten genießen!
Sigrid Steffens Seniorenbeirat VG Traben-Trarbach