Verbandsgemeinde

Feierstunde „10 Jahre Verbandsgemeinde Traben-Trarbach“

Verbandsgemeinde Traben-Trarbach feiert 10-jähriges Bestehen. Ein Rückblick und Vorschau auf ereignisreiche Jahre.

Am 1. Juli 2024 wurde die Verbandsgemeinde Traben-Trarbach 10 Jahre alt. Bürgermeister Heintel blickte beim Jubiläums-Festakt auf diese Zeit zurück und wagte einen Ausblick in die Zukunft. Dabei konnte er zahlreiche Bürgermeisterkollegen der benachbarten Verbandsgemeinden, neue und ehemalige Mitglieder des Verbandsgemeinderates, Feuerwehrvertreter sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbandsgemeinde, der Werke und der Zweckverbände begrüßen.

In seiner Festansprache erinnerte er zunächst an die Anfänge im Jahr 2014, als die neue Verbandsgemeinde an den Start ging und gerade im ersten halben Jahr einiges an Strukturen und Organisation anzupacken war. So musste das gesamte Satzungsrecht der Verbandsgemeinde neu aufgestellt und die zwei bis dato selbstständigen Verwaltungen zu einer Einheit zusammengefasst werden.

Finanziell galt es, die Übernahme des Freibades „Kröver Reich“ von der Ortsgemeinde Kröv mit einer Schuldenlast von fast 1 Mio. Euro zu tragen, ebenso wie über eine halbe Million Euro aus dem aufgelösten Schulzweckverband „Clara Viebig-Realschule Wittlich“. Andererseits seien aber sowohl in das Freibad als auch in die Moseltherme Traben-Trarbach in den letzten Jahren über 2 Mio. Euro investiert worden, insbesondere zur energetischen Sanierung, was wiederum einen Kosteneinspareffekt zur Folge haben werde.

Was die Schulen anbetrifft, so Heintel, war dies ein Investitionsschwerpunkt der 10 Jahre des Bestehens gewesen. Weit über 5,3 Mio. Euro wurden in die Schaffung von Betreuungsräumen, Alarmierungsanlagen, Brandschutzmaßnahmen, Barrierefreiheit, Toiletten- und Fenstersanierungen, Trockenlegungsarbeiten und Außensanierungen investiert worden.

Heintel dankte den rund 500 Kameradinnen und Kameraden in den 19 Einheiten, der Feuerwehr-Einsatz-Zentrale, der Führungsstaffel, der Atemschutzgerätewerkstatt, der Kleiderkammer und der Schlauchwerkstatt. Hierzu seien mittlerweile bei 12 Wehren eine Jugendfeuerwehr mit rund 100 Mädchen und Jungen sowie 4 Bambini-Feuerwehren mit rund 50 jungen Menschen hinzugekommen.

Auch im Bereich der Feuerwehren hat die Verbandsgemeinde Traben-Trarbach in den letzten 10 Jahren, neben einem immensen Zeitaufwand der Kameradinnen und Kameraden, viel investiert, zum Beispiel in die Errichtung der Schlauchwerkstatt, der Atemschutzgerätewerkstatt, die Erweiterungen in Olkenbach und in Diefenbach oder die einheitliche Schließanlage in allen Häusern. Auch hier ist von rund 770.000 Euro Investitionen die Rede, nicht zu vergessen die im Jahr 2016 begonnene schrittweise Erneuerung des Fuhrparks auf Grundlage eines Beschaffungsprogramms, sodass mittlerweile mehr als 50 Fahrzeuge, Boote und Anhänger zur Verfügung stehen.

Im lebenswichtigen Bereich der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung wurden mehr als 65 Mio. Euro an Investitionsmaßnahmen gestemmt.

Gemeinsam sei „nebenbei“ auch noch die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg mitsamt einer Energiekrise zu bewältigen gewesen und in allen Phasen habe die Verbandsgemeinde insgesamt haben Haltung bewiesen, für den Frieden und für die Demokratie. Durch die Pandemie habe einiges, insbesondere im Bereich der Digitalisierung, in den Schulen und in der Verwaltung, einen besonderen Schub bekommen. Und auch die Breitbandversorgung, über das „Weiße-Flecken-Programm“, nunmehr das „Graue-Flecken-Programm“ sowie der eigenwirtschaftliche Ausbau der Telekommunikationsunternehmen haben dadurch noch mehr Fahrt aufgenommen, so Bürgermeister Heintel.

Neben diesen wichtige Investitionen in unsere Infrastruktur wurden auch verschiedene Zukunftsthemen angepackt, wie den Zukunftscheck Dorf, die Energiegemeinschaft Traben-Trarbach AöR mit dem Solidarpakt „Erneuerbare Energien“ und das Mobilitätsentwicklungskonzept mit vielfältigen Handlungsspielräume und Maßnahmenvorschlägen.

Freilich hätten diese und noch einige weitere Investitionen zur Folge gehabt, dass zwischenzeitlich die Höhe der Investitionskredite verdoppelt wurde, von rund 7,9 Mio. Euro Ende 2015 auf 15,8 Mio. Ende 2023. Dennoch bekennt sich Heintel dazu: „Man muss sich aber über eines im Klaren sein: Ohne diese Kredite, hier und da mit Zuschüssen unterfüttert, hätten wir keine der angeführten Investitionen vorgenommen! Niemand hat gerne Schulden, keine Frage, aber ich bin froh, dass wir investiert haben, dass wir unsere Struktur verbessert haben, denn das war wichtig und richtig. Es wäre aber keine Alternative gewesen, nichts zu tun, nur um des Sparens Willen! Wir haben im Verbandsgemeinderat all diese Maßnahmen, diese sichtbaren und dauerhaften Investitionen, in der Breite getragen, und das war auch richtig so!“

Und dennoch sei es bei all diesen Investitionen trotzdem gelungen, die Verbandsgemeindeumlage Schritt für Schritt von 39 Prozent (2014) auf rund 33 Prozent (2024) zu senken.

Als weitere Innovationen erwähnte Bürgermeister Heintel die sechs Trauzimmer in der VG, die Tourismusentwicklung mit der Gründung des Tourismuszweckverbandes, der Einführung des Gästebeitrages und der „Mollie GuestCard“. Viel habe sich im Bereich des Ehrenamtes getan, mit dem Seniorenbeirat und dem Seniorenbus, der Mobilen Jugendarbeit und dem Jugendparlament, der Ehrenamtskarte, den Ehrenamtsgruppen aus den Initiativen „Starke Kommunen – starkes Land!“ und „Ich bin dabei!“, dem Förderverein für Ehrenamt und Kultur, der Partnerschaft mit Selles-sur-Cher in Frankreich und mit Giti in Ruanda, dem alle zwei Jahre stattfindenden Freiwilligen-Mitmachtag, dem Netzwerk für saubere Umwelt und nachhaltiges Leben und nicht zuletzt den Digitalbotschaftern.

Mit dem Blick nach vorne gerichtet verwies Heintel auf die nächsten Aufgaben:

  • Gemäß Beschluss des Verbandsgemeinderates und auf Grundlage der Organisationsuntersuchung wird eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, die die künftige Unterbringung der Verwaltung unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit, der Bürgernähe und der Einhaltung des Brandschutzes und der Barrierefreiheit untersuchen soll. Den Einstieg in die Digitalisierung wurde intern mit einem Dokumentenmanagementsystem sowie extern mit dem Bürgerinformationsdienst sowie dem Online-Service-Center und der Online-Terminbuchung exemplarisch bereits eingeleitet.
  • Der Solidarpakt wird umgesetzt und der Einstieg in die Erneuerbaren Energien mit Windkraft und Photovoltaik in unserer Verbandsgemeinde gestaltet, damit die finanzielle Situation der Ortsgemeinden, der Stadt und der VG durch neue Einnahmen und mögliche weitere Umlagesenkungen verbessert werden kann.
  • In Kürze wird die (Grund-)Schulentwicklungsplanung im Hinblick auf die zukünftigen Herausforderungen bzgl. Schülerzahl und Ganztagsbetreuung erörtert und die daraus zu folgernden Schritte vereinbart. Abgesehen davon stehen Maßnahmen in und an der Turnhalle in Kinderbeuern und der PV-Anlage in Traben-Trarbach an.
  • Nach der Zukunftswerkstatt „Feuerwehr“ und der dort in großer Fleißarbeit durch die Wehren erarbeiteten Vorschläge wird in Kürze mit dem Feuerwehrbedarfsplan begonnen, der die Grundlage für die künftige Ausstattung mit Gebäuden, Fahrzeugen, Personal und Gerätschaften sein wird.
  • Die Verbandsgemeinde setzt mit den Gemeinden gemeinsam Maßnahmen der Hochwasser- und Starkregenschutzkonzepte um. Im Hinblick auf die Hochwasserschäden, die in den letzten Monaten durch die dauernden Regenfälle immens gewesen sind, wird die Forderung nach einer Bundeshilfe für Entsorgungskosten für Anschwemmungen aller Art, die durch die Bundeswasserstraße „Mosel“ in die Vorgelände getrieben werden, über den Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz und den Deutschen Städte- und Gemeindebund weiter verfolgt werden. Es braucht eine nachhaltige Entlastung der Anrainer-Gemeinden, denn dass diese die Kosten zu tragen haben, ist an Ungerechtigkeit nicht zu überbieten!

Bürgermeister Heintel dankte den politisch Verantwortlichen, in den Ortsgemeinden und in der Stadt, den Mitgliedern des Verbandsgemeinderats und den Beigeordneten sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung und der Werke für ihren Anteil am Erfolg der ersten 10 Jahre.

Zum Abschluss seiner Festansprache sagte Bürgermeister Heintel: „Wichtig ist und bleibt, die Gemeinsamkeiten zu suchen, statt immer wieder Trennendes zu betonen!“

Anschließend tauschte sich eine Talkrunde über die ersten 10 Jahre in der neuen Verbandsgemeinde Traben-Trarbach aus. Es diskutierten Erwin Haussmann (Beigeordneter 2014-2019), Anja Bindges (Beigeordnete 2019-2024), Rainer Schwind (Ortsbürgermeister Kinderbeuern), Sigrid Steffens (Vorsitzende des Seniorenbeirates) sowie Max Bölcker (Mitglied des Jugendparlaments) und schilderten eindrucksvoll ihre Eindrücke und Erlebnisse in ihren Funktionen in und mit der Verbandsgemeinde.

Zum Ende nutzte Bürgermeister Heintel die Gelegenheit, um viele kommunalpolitisch engagierte Menschen im Namen des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz mit einer Ehrenurkunde auszuzeichnen.

Für die musikalische Umrahmung des Festaktes in der Kröver Weinbrunnenhalle sorgte das VGO (Verbandsgemeindeorchester) unter der Leitung von Bernd Fröhlich, bestehend aus Mitgliedern des JOMM (Jugend-Orchesters Mittlere Mosel) sowie aus Musikerinnen und Musikern aus der gesamten Verbandsgemeinde Traben-Trarbach.