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Wer die Wahl hat…kann sich entscheiden!

Wurst oder Käse? Warm oder kalt? Studium oder Ausbildung? Was will ich eigentlich und was wollen die Anderen? Jeden Tag treffen wir tausende von Entscheidungen, die meisten unbewusst. Manchmal werden Entscheidungen von anderen für uns getroffen und manchmal haben wir auch keine Wahl. Wenn es um die Entscheidungen seiner Berufswahl oder eben seines Abiturs geht, ist die eigene Mitwirkung größer als gedacht! Um diesen Prozess zu unterstützen, junge Menschen an der Weggabelung dieser Entscheidungen zu helfen, wurde der „Entscheidungsparcours“ entwickelt.


Geboren wurde diese Idee aus dem Angebot der Ausbildungspaten. Hierbei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt mit den Projektinitiatoren Caritasverbands Mosel-Eifel-Hunsrück e.V., Pastoraler Raum Wittlich, Aktion Arbeit im Bistum Trier und Realschule Plus Traben-Trarbach. Die Ausbildungspatenschaft ist eine sehr individuelle Begleitung junger Menschen durch Ehrenamtliche, die sich über den gesamten Zeitraum der Berufsfindung bis in die Ausbildung hinein erstrecken kann. Initiiert wurde dieses Konzept u.a. von Frau Silke Heiseler (Caritas) und Herrn Armin Surkus-Anzenhofer (Pastoraler Raum Wittlich/FachstellePlus+ für Kinder- und Jugendpastoral Marienburg und Wittlich), die sich ebenfalls an der Konzeption des Entscheidungsparcours beteiligt haben (für weitere Informationen zum Projekt „Ausbildungspaten“ Silke Heiseler, Tel: 06571/9155-41, Mail: s.heiseler@caritas-meh.de). Denn zusammen mit ihren Kolleg*innen haben sie festgestellt, dass die Bedarfe der Zukunftsgestaltung der jungen Menschen schon viel früher beginnen: Wenn das erste Praktikum ansteht. Um bei solchen Überlegungen und Handlungsoptionen zu helfen, wurde der Parcours entwickelt, der insgesamt aus neun Stationen bestehen kann. Seine Ausführungen und Umsetzungen sind nicht starr, sondern können je nach Schülerschaft, Klassenstufe und Kapazitäten eingesetzt werden. Belebt wird der Parcours durch Inhalte, die sich u.a. mit den Interessen, aber auch den Stärken und Grenzen der Jugendlichen auseinandersetzen. Wo kann ich welche Erfahrungen machen? Was ist für mich eine Grenze und was eine Herausforderung? Ist es „schlimm“, dass ich feststelle, dass mein gewähltes Praktikum/Ausbildung mir und meinen Erwartungen nicht entspricht? Sollte ich auf meinen Kopf oder auf mein Bauchgefühl hören? Oder geht sogar beides?

Der Parcours hat sich im Laufe der Jahre an der Realschule Plus und Fachoberschule Traben-Trarbach zu einem festen Baustein der Berufsbildung und -findung etabliert. Auch an weiteren Schulen, wie an der Berufsbildenden Schule in Wittlich oder der Kurfürst Balduin Realschule Plus in Wittlich, wird der Entscheidungsparcours inzwischen als ein Element der Berufsorientierung eingesetzt. Regelmäßig finden Multiplikatoren-Fortbildungen für Lehrer, Schulsozialarbeiter und weitere Akteure im Arbeitsfeld Berufsorientierung (zuletzt am 11.10. in der RS+ in Traben-Trarbach) statt, die den Parcours durchlaufen, um die Erfahrungen und die Methoden an ihren Standorten weiterzugeben und anzubieten. Der Parcours kann ergänzt, angepasst und weiterentwickelt werden. „Bisher haben wir noch nie die Rückmeldung bekommen, dass der Parcours den Schüler*innen nichts gebracht hätte. Auch nach all der Zeit erhalten wir immer noch positives Feedback.“, so Heiseler.

 

Verfasserin: Isabell Michel (Jugendpflegerin)

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