Corona Verhalten

Was schon immer galt, gilt auch jetzt und umso mehr: Gegenseitiger Anstand und Respekt!


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach,

in den vergangenen Wochen gab es viele Diskussionen und Spekulationen um die Thematik des frühzeitigen Impfens. Auch im Landkreis Bernkastel-Wittlich und in unserer Verbandsgemeinde Traben-Trarbach sind entsprechende Fälle bekannt geworden, die für teilweise heftige Reaktionen gesorgt haben, sowohl in den sozialen Medien als auch in verschiedenen Zeitschriften, genauso aber sicherlich auch im persönlichen Gespräch.

Ich habe Verständnis für jede unterschiedliche Meinung zu diesem Thema, das möchte ich klar betonen! Selbstverständlich soll, kann und darf man seine Meinung äußern, und zwar jede Seite, das ist Demokratie! Kritik jeglicher Form äußern zu können ist ein hohes Gut in Deutschland und Kritik muss jeder Mensch auch aushalten können. Die freie Meinungsäußerung ist aus guten Gründen und mit historischem Hintergrund ein Grundrecht nach Artikel 5 unseres Grundgesetzes, sie ist und bleibt unangetastet.

Aber dieses Grundrecht kommt dort an seine Grenzen, wenn es dazu genutzt wird, andere Menschen zu beleidigen, zu diffamieren oder sogar tätlich anzugreifen; so ist es auch im Artikel 5 formuliert. Von solchen Überschreitungen habe ich in den vergangenen Tagen leider Kenntnis nehmen müssen. Das will ich dann aber auch klar so sagen: Das überschreitet die Grenze der grundrechtlich geschützten Meinungsäußerung und rechtfertigt kein Tun, das eine Straftat ist, die verfolgt werden muss! Es darf keine Person wie Freiwild behandelt werden!

Nochmals: Zum Thema Impfen kann man, aus den unterschiedlichsten Gründen, gänzlich unterschiedlicher Meinung sein, keine Frage. Aber bei allem verständlichen Ärger, dem man sich Luft verschaffen will, muss oder auch soll und bei aller persönlicher Betroffenheit muss man sich auch in dieser kritischen Auseinandersetzung stets mit gegenseitigem Anstand und Respekt begegnen. Miteinander und nicht übereinander reden, das ist das Gebot der Stunde! Denn schließlich wird man sich im Leben zwangsläufig auch weiterhin begegnen und dabei sollte man in der Lage sein, sich noch in die Augen sehen zu können. Ich appelliere daher an alle Seiten, dies in dieser Situation zu bedenken und vor allen Dingen nicht etwas zu tun, was man später selbst noch bedauern muss.

Traben-Trarbach, 03.04.2021

Marcus Heintel, Bürgermeister