Landesgartenschau

Verbandsgemeinderat und Stadtrat Traben-Trarbach sagen „Ja“ zur Landesgartenschau-Bewerbung


Zuvor hatten Bürgermeister Marcus Heintel und Stadtbürgermeister Patrice Langer auf die vielen Chancen hingewiesen, die sich den beiden Städten und Verbandsgemeinden Traben-Trarbach sowie Bernkastel-Kues und über diese hinaus ergeben können. „Wir sind bisher die ersten und einzigen Bewerber, die sich um eine gemeinsame Ausrichtung bemühen, das ist unser großes Plus! Wir können im Rahmen der Bewerbung einen großen, bunten Blumenstrauß an koordinierten Maßnahmen hinbekommen und mit geballter Kompetenz durch Bündelung und Zusammenarbeit mit allen möglichen Partnern, Behörden, Interessensvertretungen und Kommunen eine gemeinsame Entwicklung in den Ausstellungsorten und darüber hinaus ermöglichen“, erläuterte Bürgermeister Heintel vor den Gremien.

Christian Häckel vom Büro BGHplan aus Trier stellte die Ergebnisse der gemeinsam erarbeiteten Machbarkeitsstudie vor, in das auch schon im Vorfeld der Landkreis Bernkastel-Wittlich, das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, der Landesbetrieb Mobilität, die Regionalinitiative „Faszination Mosel“ sowie das von der Universität Trier und Mosel-AdapTiV unterstützte Projekt „Klimawandel und Anpassungshandeln von Weinbau und Tourismus in einer Moselkommune“ eingebunden waren. Christian Häckel stellte vor allem die Herausforderungen und Handlungsansätze in den Städten und Verbandsgemeinden Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues vor und die daraus entwickelten Lösungsansätze, die sich in den zwei Kernbereichen der Landesgartenschau – Mont Royal in Traben-Trarbach mit einer Seilbahn nach Wolf und Kueser Plateau in Bernkastel-Kues – sowie flankierenden Maßnahmen in den Verbandsgemeinden niederschlagen könnten. „Die Landesgartenschau Mittelmosel 2026 kann sich wie ein Turbo für die Zukunftsaufgaben und –themen auswirken und somit auch ein interkommunales Konjunkturprogramm in Gang setzen, das Ausstrahlungskraft in wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht haben kann und viele Partner zusammenbringt“, fügte Bürgermeister Marcus Heintel hinzu. An flankierenden Maßnahmen wurden zunächst unter anderem die Ufergestaltung in Traben und die Stadtsanierung in Trarbach, eine Direktverbindung zwischen Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues über den Wolfer Berg, die Flurbereinigungen Wolfer Goldgrube und Kröv, die Gewerbeentwicklung in Irmenach sowie ein Rad- und Wasserwegekonzept ins Spiel gebracht. Bis zur Abgabe der Bewerbung bis spätestens Mitte Oktober 2021 werden diese Maßnahmen und weitere Ideen in einem umfassenden Beteiligungsverfahren als Bürgerprojekt weiterentwickelt und erweitert.

Die Kosten für die Erstellung der Bewerbung, rund 150.000 Euro, teilen sich die Verbandsgemeinden und Städte zu gleichen Teilen, also jeweils 37.500 Euro. Im späteren Verlauf sind die Investitionen, die bis zum Jahr 2026 mit rund 20,5 Mio. Euro beziffert wurden, nach Abzug der Gartenschauförderung des Landes mit rund 8 Mio. Euro und der Fördermittel von den Sitzgemeinden zu tragen. Hinzu kommen Durchführungskosten von rund 14,8 Mio. Euro, die zum Großteil über Eintrittsgelder und Sponsoring aufgefangen werden sollen. „Die noch verbleibenden rund 2,8 Mio. Euro sollen auf die Verbandsgemeinden umgelegt werden“, ergänzte Bürgermeister Leo Wächter. Sein Kollege Marcus Heintel ergänzte: „Ja, wir gehen ein Risiko ein, aber wir erarbeiten uns mit einer Bewerbung Aussichten auf gute Entwicklungschancen, selbst dann, wenn wir den Zuschlag nicht erhalten sollten, denn auf das gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern und den Partnern Entwickelte können wir dann zurückgreifen!“

Zum Abschluss der Sitzung dankten die Bürgermeister Heintel und Langer nicht nur den Ratsmitgliedern für ihre positive Entscheidung, sondern insbesondere auch dem Arbeitskreis, der die Machbarkeitsstudie vorbereitete, allen voran Bürgermeister Leo Wächter (Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues), Stadtbürgermeister Wolfgang Port (Stadt Bernkastel-Kues), Wiebke Pfitzmann (Geschäftsführerin Tourismus-Zweckverband MOSELREGION Traben-Trarbach Kröv) und Jörg Lautwein (Geschäftsführer Wein- und Ferienregion Bernkastel-Kues GmbH). „Gemeinsam sind wir stärker – unsere beiden Verbandsgemeinden und Städte sind landschaftlich und menschlich perfekt für dieses Projekt geeignet und die Landesgartenschau Mittelmosel 2026 würde auch der interkommunalen Zusammenarbeit einen mächtigen Schub geben“, resümierte Bürgermeister Marcus Heintel.